Beim Prinzenempfang im Arbeitslosenzentrum stellten Elke und Jost I. klare Forderungen
„Karneval verbindet und lässt Menschen fröhlich sein.“ Für Jost I. ist das so selbstverständlich wie das Halt Pohl und das All Rheydt im Gladbacher Karneval. Beim Prinzenempfang im Foyer des Gladbacher Arbeitslosenzentrums (ALZ) an der Lüpertzender Straße 69 warben Niersia Elke und ihr Jost nicht nur fröhlich-ausgelassen für das Schunkel-Brauchtum, sie hatten auch überraschend klare Forderungen parat. Und die hatten nichts mit Karneval zu tun.
„Dass ihr gerade jetzt, kurz vor dem Höhepunkt der Session am Veilchendienstag, zu uns gekommen seid, freut uns sehr und macht uns dankbar“, sagte ALZ-Leiter Karl Sasserath in seiner Begrüßung vor rund 40 Gästen. Elke und Jost Fünfstück, wie sie im alltäglichen Leben heißen, hatten sich spontan bereit erklärt, das ALZ zu besuchen. „Wir wollen in der Session auch soziale Einrichtungen kennenlernen, und ihr gehört da natürlich zu“, betonte Jost I.
Für Prinz und Prinzessin ist es nicht nachvollziehbar, dass es immer wieder politische Diskussionen um Fortbestand und Finanzierung der Einrichtung in Stadtmitte gibt. „Ihr seid hier goldrichtig und leistet wertvolle wie notwendige Arbeit für Menschen, die auf Unterstützung dringend angewiesen“, sagte Jost I. Das ALZ müsse bleiben und dürfe nicht weggespart werden, war seine klare Botschaft.
Dann konnte geschunkelt und gesungen werden. Und es wurden in der knappen Stunde – „die nächsten Termine rufen schon…“ – zahlreiche Nettigkeiten und Geschenke verteilt. So gab es für BesucherInnen und ALZ-Team ein großes, farbiges Prinzenpaar-Bild, Orden und „Bier aus der Heimat“. Sasserath und ALZ-Sprecher Karl Boland schenkten den Beiden nicht nur Blumen.
Als Elke im Kreis der BesucherInnen mehrere ukrainische Kinder entdeckte, bat sie die „kleinen Jecken“ gleich nach vorne. Sie bekamen den kleinen wie feinen Prinzessinnen-Orden ans Revers gesteckt. Für die Kleinen eine eher ungewohnte Situation, auch das folgende Halt Pohl und All Rheydt. Eine Übersetzerin sorgte dann für Aufklärung – und fröhliches Kinderlachen.
Kurz vorm Abschied lud das Paar zum Besuch des Veilchendienstagszuges ein. „Wenn ihr hier am ALZ steht, ruft uns laut zu, dann werfen wir besonders viel Kamelle“, schmunzelte Jost I..
„Da Zoch“ zieht am ALZ vorbei.