Bündnis "Soziale Gerechtigkeit" Mönchengladbach
Bündnis für Soziale Gerechtigkeit wendet sich an den Oberbürgermeister, die Fraktionen und den NEW Vorstand
Das Kundencenter im Blauen Haus des Großversorgers NEW ist zwar nach dem öffentlichen Aufschrei wieder geöffnet, doch Besucher*innen klagen über schier unüberbrückbare Hürden, bis man zu einem der NEW-Mitarbeiter*innen vorgedrungen ist. Manch einer spricht daher von einem „Hochsicherheitstrakt“, der einen Kontakt Kunde-Berater so gut wie unmöglich mache. Möchte man ein persönliches Gespräch, ist ein vorheriger Termin unisono nötig. Doch auch die Telefonleitungen der NEW scheinen überlastet, ein Durchkommen Glückssache. Kein Termin, kein Kontakt. Darauf weisen auch die Security-Leute am Blau-Haus-Eingang eindrucksvoll hin.
Die gesellschaftliche Situation in Deutschland ist seit vielen Jahren gekennzeichnet von wachsenden sozialen Verwerfungen. Diese Entwicklungen sind auch in Mönchengladbach zu verzeichnen. Sie zeigen sich an so unerträglichen Auswüchsen wie:
- Kinderarmut (jedes 3. Kind in Hartz IV-Bezug)
- ungleiche Bildungschancen von Kindern nach Einkommen und Herkunft der Eltern
- Prekäre Beschäftigung (unsichere Beschäftigungsverhältnisse und niedrige Löhne)
- hohe Anzahl von Hartz-IV-Innen und Langzeitarbeitslosen Altersarmut
- Keine ausreichende Absicherung im Alter
- Fehlen von bezahlbarem Wohnraum und von aktivem Mieterschutz im Bestand
- chronische Unterfinanzierung medizinischer und pflegerischer Einrichtungen
- Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen z.B. mit Behinderung, mit Migrations-Hintergrund usw.
Der Reichtum in Deutschland wächst. Gleichzeitig wachsen Armut und die soziale Ungleichheit. Armut zu beseitigen, ist eine Frage der Gerechtigkeit. Jedoch nimmt der Staat seine Aufgabe, Verteilungs- und Chancengerechtigkeit herzustellen, schon lange nicht mehr ausreichend wahr. Die im Grundgesetz verankerte Daseinsvorsorge wird vernachlässigt.