Gespräch mit Janann Safi (SPD)
Zu unserer September-Bündnisratsversammlung hatten wir Janann Safi (Fraktionsorsitzender der SPD-Mönchengladbach) zum Thema „Wohnen in MG“ eingeladen. Grund war das von der SPD-Mönchengladbach initiierte Projekt „Wohnen für Hilfe“.
Janann Safi schilderte anfangs ausführlich die derzeitige Bausituation in unserer Stadt. Hierbei sieht es nicht anders aus wie im gesamten Bundesgebiet. Private Investoren ziehen sich aufgrund der Kostenspirale und mangelnder Renditeaussicht zurück.
Die Konsequenz hieraus für die Stadt ist, die Einrichtung „Wohnen MG“ zu unterstützen, damit diese ausreichende mietpreisgebundene Wohnungen fördert. Im Schnitt baut die Einrichtung günstiger als private Bauinvestoren. So kann sie z.Z. in drei Jahren ca. 120 Wohneinheiten bauen.
Als weitere Strategie im Bereich Wohnen ist der Verkauf von Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften vorgesehen, um damit Mehretagenbauten zu finanzieren, die auch ökologisch sinnvoll sind.
Wir fragten ihn auch nach der Rolle von Genossenschaften in diesem Sektor, z.B. in dieser Stadt die Genossenschaft Wohnen MG.
„Sie sind und bleiben ein wichtiger Entwicklungspartner. Sie haben eine vernünftige Mietentwicklung und bekommen steuerliche Erleichterungen, trotzdem können sie zur Zeit, wegen der genannten Probleme nicht so bauen wie gedacht.“
Weiter wies er darauf hin, dass das ehemalige Wohnungsbauförderungsgesetz - in den 90er Jahren abgeschafft - von der „Ampel“ wieder eingeführt werden soll. "Das wäre ein sehr wichtiger Schritt!"
Nun fiel das Augenmerk auf das SPD- injizierte Projekt „Hilfe für Wohnen“. Anscheinend gibt es Vorbehalte gegenüber diesem Projekt, welches sich erst mal für uns sehr sympathisch darstellt und schon in etlichen großen Städten umgesetzt wird.
Janann Safi konnte dann auch nicht wirklich viel zu diesem Projekt sagen. Schlussendlich konnten wir die - wie Herr Safi berichtet - von der Stadtverwaltung vorgenommene Einschätzung nicht teilen, dass Mönchengladbach zu klein für diese Hilfestellung sei, was Herr Safi auch so sieht.
Wohl möglich möchte die SPD moralisch nicht verantwortlich gemacht werden, wenn vermittelte Wohnungsnutzer gegenüber dem hilfsbedürftigen Eigentümer übergriffig werden. Aber das ist nur eine Vermutung.
Wir können ihnen hier die Berichtsvorlage der SPD-Fraktion bereitstellen. In dieser ist das Projekt ausführlich beschrieben und wurde im Stadtrat am 24.08.2023 behandelt.
Der Bündnisrat wir das Thema nicht aus den Augen verlieren und Janann Safi zu einem anderen Zeitpunkt wieder einladen, um eine hoffentlich positive Entwicklung im Bereich „Wohnen in Mönchengladbach abzufragen.
Zusatzinformation:
Powerpoint-Präsentation (PDF) von WohnBau Mönchengladbach - Ausschuss für Planung, Bauen und Stadtentwicklung - Dienstag, 24.01.2023