Als ich heute mit den Suppentanten vor dem Hotel Dubai stand, kam ein Mann ohne Schuhe auf mich zu. Er trug nur Socken und bat mich um ein paar Schuhe in Größe 44. Leider konnte ich ihm nicht helfen, da wir keine passenden Schuhe hatten. Wenige Minuten später traf ich einen anderen Mann, der mir seine zerschundenen und krank aussehenden Füße zeigte. Diese Begegnungen erinnerte mich an die Geschichte von Jesus Fußwaschung und daran, wie wichtig es ist, sich um die Bedürfnisse anderer zu kümmern.
Es war wieder ein bewegender Tag in der Suppenküche hinter dem Mönchengladbacher Bahnhof. Wie jeden Samstag habe ich mit dem Verein „Suppentanten“ warme Mahlzeiten an Bedürftige ausgegeben.
Die Notwendigkeit der Versorgung ist in Mönchengladbach zu einer elementaren Angelegenheit geworden. Es ist Angst einflößend zu sehen, dass fast hundert Menschen jede Woche zur Essenausgabe kommen, um eine warme Mahlzeit, haltbare Lebensmittel, Süßigkeiten, Obst, Gemüse, Brot und Brötchen zu erhalten.
Die Tatsache, dass die Bürgergeldsätze unter dem Existenzminimum liegen und immer mehr Menschen obdachlos werden, ist alarmierend. Viele wissen nicht einmal, dass sie Anspruch auf Leistungen haben oder haben Angst, diese zu beantragen.
Einige Rentner berichten, dass sie Schwierigkeiten haben, Pfandflaschen zu finden, um sich etwas dazuverdienen zu können. Die Situation wird für mich in der Suppenküche immer drastischer spürbar.
Immer mehr Menschen kommen und brauchen ein warmes Essen. Ohne Arbeit und oft auch ohne Wohnung ist das Überleben in Mönchengladbach für viele unser Gäste zum Problem geworden.
Es ist wichtig, dass wir als Gemeinschaft zusammenhalten und uns für eine bessere soziale Versorgung in Mönchengladbach einsetzen. Jeder Beitrag zählt und kann einen großen Unterschied machen.
Die rasant gestiegene Zahl der Bedürftigen stellt die Gesellschaft vor die Herausforderung, die existentielle Versorgung sicherzustellen.
Doch es geht nicht nur ums "Essen". Nebenbei passiert auch etwas, das mit einer gewissen Perspektive zu tun hat. Es bietet sich die Gelegenheit für Menschen in Not, unter andere Menschen zu kommen, sich auszutauschen und um Rat zu fragen.
Es ist wichtig, dass das Suppentanten-Team nicht nur die physischen Bedürfnisse der Bedürftigen deckt, sondern auch ihre sozialen und emotionalen Bedürfnisse berücksichtigt. Denn jeder Mensch verdient es, gehört und unterstützt zu werden.