UNGLEICHHEIT UND ÜBERREICHTUM
| Dies ist der Titel für eine außergewöhnliches Stück politischen Theaters in Düsseldorf, das einige Mitglieder des Bündnisses für Menschenwürde und Arbeit vor gut einer Woche angeschaut haben.
Es ist ein meist rasantes Stück bei dem mit einer Unmenge an Fakten, Reichtums und Ungleichheitsverhältnisse dargelegt werden.
Ich möchte in diesem kurzen Beitrag nur ein paar Episoden aufgreifen, die mir nach fast einer Woche noch recht präsent sind.
Marlene Engelhorn beschreibt in den Stück ihre eigene Kindheit und Jugend. Das, was heute medial als Blase bezeichnet wird, beschreibt sie als wesentliche Erfahrung für Ihre Kindheit und teilweise auch für ihre Jugend. Sie wächst auf und lebt in einem Viertel mit großen Häusern, und großen Gärten und einem eigenen Zimmer - die Nachbarn leben in großen Häusern mit großen Gärten, ihre Freundinnen in Kindertagen kommen aus der Nachbarschaft mit großen Häusern, großen Gärten ... Sie geht in einen privaten Kindergarten mit anderen Kindern aus ähnlichen Lebensverhältnisse. Das ganze Leben ist "ausgestattet" mit manchem Luxus und Exklusivem. Erst in Jugendtagen im Lyzeum erfährt sie, wenn auch dort nur vereinzelt, dass es auch Jugendliche gibt, die in anderen Lebensverhältnissen - als in ihren behüteten - aufgewachsen sind. Marlene Engelhorn ist bekannt geworden als Millionenerbin, und deshalb gibt es das Theaterstück zum Überreichtum überhaupt. "Ich bin teil der (gesellschaftlichen) Struktur und Teil des Problems - ob ich will oder nicht ... meine Macht speist sich aus meiner Bekanntheit", so eine Ihrer Selbstaussagen im Stück.
Macht und Überreichtum wird in verschiedenen Szenen bearbeitet und präsentiert. Wesentlich ist die Erkenntnis, da es keine demokratische Legitimation gibt, für die Macht, die Überreichen bei politischer Einflussnahme zugesprochen wird. Kritisch wird dies auch bei Charity-Events angesprochen: Überreiche inszenieren sich hier als Gutmenschen und können nach ihrem eigenen Gutdünken das von Arbeiterinnen und Arbeitern erzeugte Vermögen gesellschaftlichen Aufgaben zukommen lassen, die sie persönlich als wichtig erachten - ohne demokratischen Konsens und gerne in eigenen Stiftungen organisiert.
Eine weitere eindrückliche Szene verdeutlichte das enorme Vermögen und den Reichtum - eine Diskrepanz die zunehmend verheerende Folgen für die Demokratie hat. Zur Illustration der Situation präsentierte Marlene Engelhorn mit Volker Lösch ein Seil. Ein kurzes Stück von ca. vier Metern wurde schon mal
gekappt, für die durchschnittlichen Schulten die jeder hat. Dann wurde etwa 5,5 Meter abgerollt - dies symbolisierte das durchschnittliche Vermögen in der BRD. Für den Osten Deutschlands musste man allerdings wieder am Seil auf die Marke unter fünf Meter zurückgehen, für den Westen musste das Seil auf einen Wert von über sechs weiter abgerollt werden. Das Seil endete bei 120 Metern. Damit war aber noch nicht das Vermögen des reichsten Deutschen beschrieben. Für den hätte das Seil 170 Meter lang sein müssen. ... und für den reichsten Mann der Welt - Elon Musk - müsste das Seil bis hinter dem Mond reichen.
GELD IST KLASSE, so lautet der Titel des Stücks. Er bezeichnet einen aus Kindertagen als "Teekesselchen-Begriff" benannte Situation: Klasse im Sinne von schön, toll, hervorragend. Und: Klasse im Sinne einer gesellschaftlichen Klasse, die wie das Stück sehr interessant deutlich macht, zwardiesen Reichtum erarbeitet hat, die Früchte aber nicht in angemessenem mit ernten kann. Die sind einer gesellschaftlichen "Reichenelite" zugewachsen, der Marlene Engelhorn qua Geburt angehört. Sie kritisierte dies und hat mit Ihrer "Rückverteilung" eines großen Teils ihres Reichtums einen wichtigen Impuls gesetzt, eine andere Wirklichkeit zu fordern und sich mit Menschen zu vernetzen, die ähnlich wie sie denken und sich in der Initiative "tax me now" zusammen geschlossen haben, um Reichtum zu demokratisieren.
Ein rasantes Stück politisches Theater, mit der unbedingten Empfehlung, dies zu besuchen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.

Eine weitere eindrückliche Szene verdeutlichte das enorme Vermögen und den Reichtum - eine Diskrepanz die zunehmend verheerende Folgen für die Demokratie hat. Zur Illustration der Situation präsentierte Marlene Engelhorn mit Volker Lösch ein Seil. Ein kurzes Stück von ca. vier Metern wurde schon mal

GELD IST KLASSE, so lautet der Titel des Stücks. Er bezeichnet einen aus Kindertagen als "Teekesselchen-Begriff" benannte Situation: Klasse im Sinne von schön, toll, hervorragend. Und: Klasse im Sinne einer gesellschaftlichen Klasse, die wie das Stück sehr interessant deutlich macht, zwardiesen Reichtum erarbeitet hat, die Früchte aber nicht in angemessenem mit ernten kann. Die sind einer gesellschaftlichen "Reichenelite" zugewachsen, der Marlene Engelhorn qua Geburt angehört. Sie kritisierte dies und hat mit Ihrer "Rückverteilung" eines großen Teils ihres Reichtums einen wichtigen Impuls gesetzt, eine andere Wirklichkeit zu fordern und sich mit Menschen zu vernetzen, die ähnlich wie sie denken und sich in der Initiative "tax me now" zusammen geschlossen haben, um Reichtum zu demokratisieren.
Ein rasantes Stück politisches Theater, mit der unbedingten Empfehlung, dies zu besuchen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.
Hier ein Link zur Theaterstück-Homepage ⇒ https://geldistklasse.com
und zur Homepage des Freien Forum Theater/FFT Düsseldorf ⇒ https://www.fft-duesseldorf.de/de
Bildautoren: Christan Kieps (2 Fotos)
Axel Rayczik (1 Foto)