Bündnisbriefe
TIPP
Die Bedrohung bleib
TTIP und CETA sind inzwischen in der Öffentlichkeit angekommen, nachdem sie lange unter ihrem Ausschluß verhandelt wurden. Den Meisten noch unbekannt ist das angestrebte TISA-Abkommen, an dem sogar besonders viele Staaten beteiligt sind. Auch hier geht es wieder um Marktöffnungen für internationale Anbieter mit der Gefahr, dass soziale Standards unterlaufen werden.
Die Koalition der Blutsauger oder Die Verwüstung des Planeten Mensch
Manifest zur Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP)
Warum noch ein Beitrag zur TTIP? Das „Bündnis für Menschenwürde und Arbeit“ will eine Antwort auf die Frage geben, was dieser Vertrag – auch THIP (Transatlantische Handels- und InvestitionsParnerschaft) oder TAFTA (Trans-Atlantic Free Trade Agreement) – für Menschen bedeutet, die in prekären Verhältnissen leben, hier und anderswo. Unsere Antwort bemüht sich um ein realitätsnahes Verständnis der Hintergründe, der Begleitumstände und der Folgen der TTIP.
I.Grundsätzliches zu TTIP und CETA
Akteure, Absichten und Ziele
Vor 15 Jahren scheiterte der Versuch von Unternehmern und Managern, mit einem Multilateralen Investitionsabkommen (MAI) die weltweit operierenden Großkonzerne gegen politische Einflussnahmen und öffentliche Interessen abzusichern, am öffentlichen und parlamentarischen Widerstand. Ein Hauptanliegen der beteiligten Konzerne, den gleichen Rechtsstatus wie die beteiligten Staaten zu erhalten, um gegen diese klagen zu können, wenn sie meinten, durch politische Entscheidungen Gewinneinbußen erlitten zu haben, verfolgten sie beharrlich weiter.
Sklaverei heute
Mehr Menschen werden weltweit benutzt als je zuvor.
Offiziell ja, seit etwa 150 Jahren. Praktisch hat Sklaverei gegenwärtig ein historisch unvergleichliches Ausmaß erreicht: in „klassischer“ Variante als Eigentum von Menschen an Menschen und in modernen Spielarten, die für die Betroffenen zumeist noch viel schwerwiegendere physische und psychische Folgen haben.
Formen moderner Sklaverei wie Leibeigenschaft, Schuldknechtschaft, Forced Apprenticeship (eine Art rechtlich abgesicherter Form der Vererbung des Sklavenstatus), Verdingung, Zwangsarbeit, Lohnsklaverei – bis hin zu Leiharbeit und Werkverträgen, in die hierzulande Millionen Menschen gepresstwerden – sind in vielen Ländern der Welt zu finden. Sklavenähnlich unterdrückt und entrechtet werden Menschen zum Beispiel: in Brasilien in der Landwirtschaft; in Haiti und der Dominikanischen Republik als Haussklaven; in der Ukraine in der Baumwollernte; in China bei Foxconn in der Handyteileproduktion; in Bangladesch in der Textilfertigung.
Europa
Ein Modell des Opferkapitalismus?
und sah‘n sich an. Und der Arme sagte bleich:
„Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“
Bertholt Brecht
Die „Rettungsmaßnahmen"
In Portugal wurde der Mindestlohn auf 497 Euro im Monat gesenkt, tarifliche Vereinbarungen in Spanien und Portugal wurden völlig ausgehebelt. Dadurch sind die Gewerkschaften ins Mark getroffen. In Portugal wurden die Beiträge zur Sozialversicherung für Arbeitnehmer um 7% angehoben, und gleichzeitig für Arbeitgeber um 7% gesenkt
Heimspiel
Eine solidarische Gesellschaft gibt jeder und jedem einen Platz
Entscheidungsträger in unserer Gesellschaft haben selten den direkten Kontakt zu den Menschen, über deren Schicksal sie entscheiden. Ob sie es wollen oder nicht: sie machen Menschen zu Objekten. In den 90er Jahren in einem Hotelrestaurant: Uns bedient ein Kellner mit Klumpfuß. Damals eher unvorstellbar, weil unproduktiv, ineffektiv, einfach zu teuer. Aber dieser Kellner hatte seinen Platz in der Gesellschaft. Er wurde nicht seiner Behinderung in die Spülküche verbannt, er konnte seinen Beruf ausüben. Eine solidarische Gesellschaft gibt jedem und jeder die Möglichkeit entsprechend den Fähigkeiten einen Beitrag zu leisten zum Gelingen des Zusammenlebens (Gesellschaft).